Wir kommen nach Azofra, einem kleinen Dorf in der Nähe von Najera.

Vor dem Abendessen wollen wir noch in der Kirche vorbeischauen und sehen mit Entzücken, dass heute eine Prozession stattfindet. Wir schließen uns dem Zug an und gehen über Felder und Wiesen rund um’s Dorf, vorne der Pfarrer mit dem frühlingshaft geschmückten Kreuz und dahinter das gesamte Dorf aus überwiegend älteren Leuten.

IMG_3571Wieder angekommen am Dorplatz vor der Kirche laden uns mehrere Dorfbewohner ein, sich ihnen anzuschließen: auf dem Platz vor der Kirche sind Tische aufgestellt mit Wurst und Schinken, Käse, Brot und Wein, ein richtiges Festmahl und wir dürfen daran teilnehmen – alle freuen sich sichtlich, als wir annehmen und Brot und Wein mit diesen Leuten teilen.

Wir kommen ins Gespräch und erfahren, dass es sich um eine Art Begräbnis-Feier handelt – anders als bei uns – um eine richtige Feier: einmal im Jahr werden die Verstorbenen des Vorjahres so richtig gefeiert: man denkt an sie und erinnert sich an das positive, das die Menschen durch sie erfahren haben.

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Alle kommen in Festtagskleidung, machen eine Prozession über die Felder und die Angehörigen richten danach das Fest aus.

Was für ein schöner Brauch, denke ich mir…! Das könnten wir doch übernehmen, sei es innerhalb der Familie oder auch in einem größeren Rahmen.

Würde man bei uns auch spontan Fremde zu solch einer Festlichkeit einladen? Warum eigentlich nicht?

 

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