Ja, das gibt es wirklich!
In der Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada wird ein Paar lebendiger, weißer Hühner gehalten und zwar in einem eigens für sie gebauten Altaraufsatz.
Sie erinnern an eine der berühmtesten Legenden am Jakobsweg:
Im Mittelalter soll eine Pilgerfamilie aus Xanten auf dem Weg nach Santiago di Compostela nach Santo Domingo de la Calzada gekommen sein. Sie übernachteten in einem Wirtshaus.
Die Wirtstochter fand den Sohn der Familie sehr attraktiv, der – fromm und keusch – ihr Angebot aber zurückwies. Die Zuneigung der Wirtstochter wandelte sich in bösen Zorn, sie sann auf Rache und versteckte einen Silberbecher in seinem Gepäck.
Der Wirt bemerkte am Folgetag den Verlust und schickte die Stadtbüttel aus, die auch schnell fanden, was sie suchten. Der junge Mann wurde nach kurzem Prozess aufgehängt und seine Eltern zogen traurigen Herzens weiter nach Santiago.
Auf dem Rückweg kamen sie wieder an der Richtstatt vorbei. Dort hing ihr Sohn noch immer am Galgen. Er rief sie an: ‚ich bin nicht tot, Santo Domingo hat mich die ganze Zeit gehalten!‘
Die Eltern liefen daraufhin zum Richter, der vor einem Teller gebratener Hühner saß, und berichteten das Vorgefallene. Der Richter antwortete, dass ihr Sohn so tot sei, wie die beiden Hühner vor ihm, worauf diese sich erhoben und davon flatterten.
Nun wurde der Sohn ab- und die Wirtstochter aufgehängt, die Familie zog weiter nach Hause.
Übrigens: das weiße Paar Hühner wird jede Woche ausgetauscht…!
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